Rassestandard: Old English Bulldog

Alle neuzeitlichen Bulldogzüchtungen orientieren sich in erster Linie an der Bulldogge des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein damals sportlicher, athletischer Hund mit der unverkennbaren "Sourness" des Bulldogs. Die  Rasseneugründungen in Sachen Bulldog der letzten Jahrzehnte, gehen nahezu einheitlich auf die Englische Bulldogge zurück. Selbst in den Zuchtlinien aus den U.S.A. (Leavitt, Gargoyles usw.) finden sich in den Ahnentafeln, zum Teil immer noch Exemplare des English Bulldog, wie wir ihn heute kennen. Diese kranke, unförmige Bulldogge und die weiterhin  negative Auslegung des FCI-Rassestandard beim English Bulldog, gab für einige Bulldog-Züchter den Ausschlag,  sich für die Renaissance der alten, sportlichen Bulldogge zu entscheiden. Mit dem genetischen "Damoklesschwert" der Englischen Bulldogge, begannen nun Einkreuzungen verschiedenster artverwandter Rassen (Französische Bulldogs, American Bulldogs, Bullmastiffs u.a.) und Kreuzungen der verschiedenen, neu entstandenen Bulldograssen (Old English Bulldogge, Olde Type Bulldog, Renaissance Bulldog u.a.) untereinander, die bis heute anhalten, um so in erster Linie die Gesundheit der jeweiligen Rasse durch Outcross, Stück für Stück zu verbessern. So weit...so gut. Auch heute noch, muß man sich  als Bulldogzüchter trotz gezielter Zuchtauswahl, leider mit rassetypischen Erkrankungen wie: HD/ED, Keil-bzw. Kreuzwirbel, Gebissfehlstellungen, Zahnfehlern, "Korkenzieherruten", Entrophium, Ektrophium, PL und vielen weiteren, erblichen Erkrankungen  auseinander setzten. Aber es hat sich schon vieles zum Positiven verändert, denn bereits die züchterische Minimierung der Standardübertreibungen, die man beim English Bulldog antraf, wirkte sich umfangreich positiv auf viele Facetten der Allgemeingesundheit aus.

 

1. Erscheinungsbild

Ein mittelgroßer, kräftiger aber dennoch athletischer Hund, Rüden und Hündinnen sollen deutliches Geschlechtsgepräge haben.

2. Wesen

Der Old English Bulldog ist ein freundlicher Familien u. Begleithund, der aufmerksam und selbstsicher seiner Umwelt entgegentritt. Nicht ängstlich oder aggressiv.

3. Kopf

Im Verhältnis zum Körper groß.

4. Schädel

Der Schädel ist groß, aber wohlproportioniert zum muskulösen Körper und den markanten Schultern des Hundes. Er hat eine Furche vom Stop bis zum Hinterhaupt.

5. Nase

Nasenschwamm breit, Nasenlöcher groß und gut geöffnet. Die Nase ist stets voll pigmentiert.

6. Fang

Der Fang ist quadratisch, breit und tief, mit einem mässigen Layback. Ideal : Der Abstand von der Nasenspitze zum Stop ist nicht größer als ein Drittel des Abstandes von der Nasenspitze zum Hinterkopf. Die Höhe des Fangs, vom der Unterkante des Kinns zur Oberseite des Fangs, ist gleich oder größer als die Länge des Fangs, wodurch der tiefe quadratische Fang entsteht. Auf dem Fang sind leichte bis mäßige Falten.

7. Lefzen

Die Lefzen sind dick, breit, hängend und tief, den Unterkiefer seitlich vollständig überlappend, jedoch nicht vorn, wo sie mit der Unterlippe schließen. Zahnreihe nicht sichtbar!

8. Kiefer und Zähne

Der Kiefer ist kräftig, Vorbiß ideal 1-5 mm maximal bis 20 mm, bei geschlossenem Fang darf kein Zahn sichtbar sein. 42 Zähne, fehlender P1 bleibt unberücksichtigt.

9. Backen

Die Wangen sind groß, gut ausgebildet und zeigen kraftvolle Kiefermuskulatur.

10. Augen

Die Augen sitzen tief und liegen weit auseinander, rund, gut eingesetzt, jede Farbe erlaubt.

11. Ohren

Die Ohrenformen sind Rosen-, Knopf- oder Tulpenohr, wobei Rosenohr bevorzugt wird. Sie sind hochangesetzt und weit hinten am Schädel. Die Ohren befinden sich so weit wie möglich an der Außenseite des Schädels, und sie sind klein bis mittelgroß.

12. Hals

Der Hals ist mittellang, breit und leicht gewölbt. . Vom Kiefer zur Brust ist die Haut am Hals ein wenig lose, wodurch zwei leichte Wammen gebildet werden.

13. Körper

Der kräftige athletische Körper ist gut bemuskelt. Die Länge von der Spitze des Brustbeins zur hinteren Hüfte ist geringfügig länger als die Höhe vom Boden zum Widerrist.

14. Oberlinie

Die Oberlinie hat eine leichte Aufwölbung (Karpfen- oder Reifenrücken). Der Rücken hat eine Vertiefung, deren tiefster Punkt hinter den Schultern liegt. Von diesem Punkt an steigt die Wirbelsäule zur Lende an. Der höchste Punkt an den Lenden ist ein wenig höher als die Schultern, darauf folgt eine sanfte Kurve, die im Bogen hinunter zur Rute führt. Die Lende (vom hinteren Rand des Brustkorbs zu den Hüften) ist muskulös, von mittlerer Länge und leicht gebogen.

15. Brust

Die Brust ist breit, gut ausgeprägt und tief. Die Brust ist sehr gut bemuskelt.

16. Rute

Die Rute sollte tief angesetzt sein und sich von der Wurzel zur Spitze verjüngen. Sie kann pumpenschwengelartig oder gerade sein, wobei die Pumpenschwengelform bevorzugt ist. Die Rute sollte die Sprunggelenke erreichen oder etwas kürzer sein. Die Rute wird nach unten, waagerecht oder hoch getragen. Kurze oder geknickte Ruten sind gestattet aber nicht erwünscht.

17. Vorderhand

Vorderbeine stehen mäßig weit auseinander, Ellbogen liegen gut an, die Innenseite der Vorderbeine verläuft gerade, die Außenlinie wirkt nach außen gebogen. Die Vorderbeine haben mittelstarke Knochen und stehen in gutem Verhältnis zum Körper.

18. Schulter

Die Schultern sind breit und gut bemuskelt. Schulterblatt und Oberarm sollten in der Länge ungefähr gleich sein.

19. Hinterhand

Die Hinterhand ist sehr gut bemuskelt, mäßig gewinkelt und stehen von hinten betrachten parallel zueinander.

20. Pfoten

Die Pfoten sind gut aufgeknöchelt ,rund und geschlossen, die Vorderpfoten sind etwas größer an die Hinterpfoten.

21. Gangwerk

Der Gang ist Schwung.-u. kraftvoll, dynamisch und sicher. Vorhand und Hinterhand sind gleich raumgreifend.

22. Haarkleid

Das Haarkleid ist Kurz, dicht und leicht glänzend.

23. Farben

Jede Farbe ist erlaubt: Weiß, Rot, Grau, Falb, Blau, Schoko, Leberfarbend oder Schwarz, entweder einfarbig, gescheckt oder tricolor, oder auch Merlefarbend.

24. Größe und Gewicht

Größe: 38 cm - 50 cm

Gewicht: 20 kg - 40 kg



 

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